Neuerscheinung Adel in Westfalen

Der lange Abschied von der Macht

Westfalen gilt als ausgeprägte Adelsregion, in der nicht nur die standesherrlichen Familien und der katholische Stiftsadel, sondern auch der protestantische und der preußische Beamtenadel sowie die aus der städtischen Geschäftswelt aufgestiegene geadelte Oberschicht aufeinandertrafen. Die Verlustbilanz dieser Adeligen fiel nach der Auflösung der ständischen Gesellschaft um 1800 keineswegs einheitlich aus. Gemeinsam war ihnen aber das Bestreben, den Stand im einsetzenden Elitenwandel zu behaupten. Dabei war die Abwehrhaltung gegen egalitäre Tendenzen in der modernen Gesellschaft vor allem am Besitz von Grund und Boden ausgerichtet. Diese Resistenz prägte sich in den wechselnden politischen Systemen unterschiedlich aus, wobei ständisches Beharrungsvermögen und zunehmende Demokratisierung immer häufiger kollidierten.

Horst Conrad zeichnet den langen Abschied des Adels von Macht und Privilegien in seinen einzelnen Etappen nach und gibt Einblicke in die sozialen Mechanismen und die besondere Mentalität des regionalen Adels. Das Werk ist Teil der Reihe “Regionalgeschichte kompakt”. Diese wirft Schlaglichter auf zentrale und aktuell diskutierte Themen der westfälischen Geschichte seit dem 19. Jahrhundert. Die Bände erscheinen als Publikationen des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte, das die neuere Geschichte Westfalens erforscht und vorrangig danach fragt, wie die politischen, ökonomischen, gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen der Moderne in die Region hinein wirkten und wie die Menschen auf diese Veränderungen reagierten.

Conrad: Der lange Abschied von der Macht. Adel in Westfalen 1800-1970

 

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