Historischer Atlas Westfälischer Städte

Karten sind eine unentbehrliche Quelle, um die Geschichte von Städten erforschen zu können – zugleich sind sie aber auch unverzichtbar, um Stadtgeschichte zu verdeutlichen. Der „Historische Atlas westfälischer Städte“ will beides: Er zeigt den anhand von Karten, Schriftquellen, Sachzeugnissen und Sekundärliteratur gewonnenen aktuellen Forschungsstand auf und visualisiert diese Ergebnisse zugleich.

Das Werk besteht aus einzelnen Bänden, die nach einem einheitlichen Muster aufgebaut sind. Sie widmen sich immer einer Stadt und präsentieren sie in graphischer Form. Ausgangspunkt der Bände ist jeweils die Urkatasterkarte (entstanden 1820 bis 1840 in Westfalen bzw. um 1880 in Lippe) als erste exakte Vermessung der Städte: Sie zeigt deren Grundriss vor den tiefgreifenden Veränderungen durch die Industrialisierung und die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Diese Uraufnahme besteht aus zahlreichen einzelnen Blättern, die für jede Stadt zu einer neuen Karte mit dem einheitlichen Maßstab 1 : 2.500 zusammengefasst werden. Der neu gezeichneten Urkatasterkarte steht die moderne Stadtkarte im Maßstab 1 : 5.000 gegenüber. Auf dem Urkataster beruht eine Karte zur Entwicklung der jeweiligen Stadt, die den aktuellen Stand ihrer Erforschung wiedergibt. Hinzu kommen Umlandkarten und thematische Karten, die ausgewählte stadttypische und regionale Besonderheiten herausarbeiten bzw. vertiefen. Ein Textheft enthält einen aktuellen, mit vielen Bildquellen ausgestatteten Beitrag zur historisch-topographischen Entwicklung der Stadt von ihren Anfängen bis heute. Als Autoren konnten sowohl für das Textheft als auch für die Themenkarten ausgewiesene Kenner der jeweiligen Stadtgeschichte gewonnen werden.

Der „Historische Atlas westfälischer Städte“, herausgegeben von renommierten Fachwissenschaftlern, orientiert sich am Konzept der „Europäischen Städteatlanten“, das von der Internationalen Kommission für Städtegeschichte 1968 in Oxford beschlossen und 1995 in Münster erneuert wurde. Herausgeber der Reihe sind Cornelia Kneppe und Mechthild Siekmann.

Herausgeber: Historische Kommission für Westfalen
Die Historische Kommission für Westfalen ist ein seit mehr als 120 Jahren bestehender Forschungsverbund zur Erforschung der westfälischen Geschichte, insbesondere zur Herausgabe von Quelleneditionen und grundlegenden Forschungsbeiträgen. Daneben veranstaltet die Kommission mehrmals im Jahr öffentliche Tagungen, die dem Austausch der Forscher, aber auch zur Information einer breiteren Öffentlichkeit dienen. Die 1896 konstituierte Kommission wird heute vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) getragen. In der Historischen Kommission arbeiten fast 150 Forscherinnen und Forscher zusammen, die der westfälischen Geschichte durch ihren Werdegang oder ihre berufliche Stellung besonders verbunden sind – neben Universitätsdozenten sind vor allem Archivare und Bibliothekare in der Kommission vertreten, aber auch zahlreiche wissenschaftlich ausgewiesene Freizeitforscher. Alle von der Historischen Kommission veröffentlichen Beiträge sind in ehrenamtlicher Arbeit entstanden.
Nähere Informationen unter www.lwl.org/LWL/Kultur/HistorischeKommission/

Herausgeber: Institut für vergleichende Städtegeschichte
Das Institut für vergleichende Städtegeschichte (IStG) entstand 1970 als wissenschaftliche Forschungseinrichtung des im Jahr zuvor gegründeten Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e.V. mit dem Auftrag, interdisziplinäre Forschungen (Geschichte, Rechtsgeschichte, Volkskunde, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Ethnologie und Soziologie, Geographie und Kartographie) zur Städtegeschichte zu fördern. Seit 1987 besitzt es den Status eines An-Instituts der Westfälischen Wilhelms-Universität. Aufgabe ist es, der internationalen vergleichenden Städteforschung einen institutionellen Rahmen zu geben. Entsprechend bilden die Erarbeitung von Städteatlanten (Deutscher (Historischer) Städteatlas; Westfälischer Städteatlas) auf der Grundlage eines großen institutsinternen Bestands historischer und moderner Karten, die Betreuung und Herausgabe des Deutschen Städtebuchs, Editionen schriftlicher und bildlicher Quellen zur Stadtgeschichte sowie bibliographische Publikationen die Basis der Arbeit. Nähere Informationen unter www.uni-muenster.de/Staedtegeschichte/

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