Gisela Schwarze

Es war wie Hexenjagd

Die vergessene Verfolgung ganz normaler Frauen im Zweiten Weltkrieg

 19.90

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Seiten: 224
Erscheinungsjahr: 2009
Einband: Broschur
Format: 16,8 cm x 24 cm
ISBN 978-3-87023-327-3

Beschreibung

Während sich im Zweiten Weltkrieg außerhalb des Deutschen Reiches die Vernichtung der europäischen Juden und der slawischen Bevölkerung Polens und der besetzten sowjetischen Gebiete vollzog, schufteten auf deutschem Reichsgebiet ca. 10 Millionen Europäer als Arbeitssklaven.

Allen deutschen Volksgenossen war jede Kontaktaufnahme – außer der gemeinsamen Arbeit mit der geringst möglichen Kommunikation – untersagt.

Doch viele Deutsche, insbesondere Frauen, zeigten verbotenes Mitleid. Denunzianten – Kollegen und Nachbarn – brachten den geächteten Kontakt vieltausendfach bei der Gestapo zur Anzeige. Die Frauen wurden verhaftet und unter Folter zu »Geständnissen« gezwungen, sie hätten »geschlechtliche Beziehungen« zu Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern unterhalten, obwohl es mehrheitlich freundliche Gespräche, ein geschenktes Butterbrot oder ein menschliches Miteinander in der Bauernfamilie gewesen waren. Eine geringere Zahl der Frauen hatte wirklich Liebesbeziehungen gehabt. Je nach rassistischer Einordnung des jeweiligen Ausländers erfolgte die Einweisung der deutschen Frau durch die Gestapo in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück oder die Verurteilung durch die NS-Sondergerichte (z.B. Kiel), mehrheitlich zu Zuchthausstrafen.

Die Leiden dieser deutschen Frauen wurden nach 1945 totgeschwiegen, die verfolgten Frauen nie rehabilitiert, geschweige denn entschädigt. Die Täter wussten es in alten und neuen Ämtern in Kumpanei zu verhindern.

»Gisela Schwarze stieß auf eine Opfergruppe des Nazi-Regimes, die bis heute vernachlässigt wurde.« (Jan Friedmann, Der Spiegel, Heft 3, 2010)

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